Monatsrückblick Juli 2022 – ein bewegter Monat

21. August 2022

Ein Monat mit sehr unterschiedlichen Eindrücken liegt hinter mir. Er flog nur so an mir vorbei, war mein Eindruck. Ich konnte nicht anders als innezuhalten, tief durchzuatmen und wirklich mal das Tempo herauszunehmen. Zu vieles muss sich gerade innerlich neu sortieren …

Vier Themen haben mich besonders beschäftigt:

Meine Beamtenstellen-Abschiedsfahrt

Gleich zu Monatsbeginn ließ ich wieder ein Stück meiner Tätigkeit an der Uni los: Den Dienstschlüssel. Direkt am 1. Juli stieg ich mit meinem E-Bike in den Zug. Eigentlich wollte ich die Strecke nach Gießen radeln, aber es regnete! Rückblickend (ich schreibe diesen Rückblick Mitte August) kann ich mir das gar nicht mehr vorstellen, echt jetzt, in diesem Sommer gab es wirklich REGEN?

Auf dem Weg zur Schlüsselabgabe

Die Schlüsselstelle der Uni Gießen war zu Beginn meiner Stelle (1999) ganz oben unter dem Dach, in einem kleinen Räumchen. Fand ich es damals auch so aufregend, den Schlüssel entgegenzunehmen? Ich kann mich nicht mehr erinnern. Bei der Abgabe war ich definitiv aufgeregt und hatte es so eilig, dass ich zuerst den falschen Schlüssel auf den Tresen legte! Bloß raus hier. Warum habe ich es so eilig?

Dann war mein Dienstschlüsselbund leer. Und ich fühlte mich wieder ein Stück freier. Ein bisschen so als würde ich jetzt endlich in das richtige Leben starten und hätte vorher nur geübt.

Meine nächste Fahrt führte mich in Ludwigstraße, an den Ort, an dem ich meine Urkunde für die Verbeamtung vor vielen Jahren entgegennahm. Hier machte ich ein Foto (leider etwas unscharf) mit der Entlassungsurkunde. Und war einfach nur froh und erleichtert. Der Himmel war trüb und ich hätte die Welt umarmen können!

Meine Entlassungsurkunde und das Uni-Hauptgebäude

Frohgemut schwang ich mich auf meinen Drahtesel. Ein letztes Mal mit dem Fahrrad zum Campus. Dort wurde ich in der Universitätsbibliothek und in der Mensa die jeweiligen Ausweise los. Für die Mitarbeiterinnen war das Routine, für mich fühlte es sich wieder wie zwei große Schritte an.

Meine Mitarbeiterkarte und das Landesticket behalte ich noch bis zum offiziellen Ende meines Dienstes am 30.09.2022. Tag für Tag wird mir mein altes Leben fremder. Und die Vorstellung, ich hätte noch 15 weitere Jahre tagaus, tagein hier meine Brötchen verdient, immer absurder.

blühende Wegwarten am Philosophikum I

In den vielen Jahren, die ich an der Uni verbrachte, hat sich so vieles verändert – und nur wenig in die Richtung, die mir gefiel. Ich habe die Zeiten noch erlebt, an denen es Seminare OHNE Anwesenheitspflicht und OHNE Leistungsnachweis gab. Erst als Studentin und später als Dozentin.

Wurden da etwa keine Kompetenzen erworben? Von wegen. Ich werde die Erinnerung daran wie einen kostbaren Schatz hüten. Wäre es so weitergegangen, hätte ich womöglich nicht gekündigt. Pardon: Beamt*innen kündigen nicht, sie bitten um ihre Entlassung.

Von Mensa und Bibliothek wäre es nur ein Katzensprung an meine alte Wirkungsstätte gewesen. Aber da gehöre ich nicht mehr hin. Ich machte noch ein Abschiedsfoto und drehte wieder um. Mich zog es nach Hause, ca. 17 km mit dem Fahrrad.

Die lange Einfahrt zum Parkplatz am Phil II – das war immer ein schöner Start in den Arbeitstag

Der Himmel versprach keinen weiteren Regen, also wählte ich den mir vertrauten Weg Richtung Lahn, verließ die Stadt und bog auf den Radweg Richtung Norden ab. Mein Blick blieb immer wieder an Jakobskreuzkraut hängen, auch im Gießener Umland sind Massenbestände vorhanden. Diese für viele Weidetiere schädlichen Pflanzen trotzen der Trockenheit und verbreiten sich eifrig, zum Leidwesen von Landwirten und Pferdeleuten.

Jakobskreuzkraut im Lahntal

Mag sein, dass das Lahntal nicht zu den spektakulärsten Regionen in Deutschland gehört, aber mir gefällt es. Ab und zu hielt ich an und notierte die Gedanken, die mir spontan zu meinem Abschied kamen. Irgendwann mache ich vielleicht auch daraus ein Buch, jetzt muss erstmal das erste fertig werden …

Ein Baum am Feldrand tat es mir besonders an: Aus dem weitgehend toten Stamm treibt ein kräftiger grüner Zweig. Der lässt sich nicht unterkriegen! Ich nahm mir das Bild mit, für die Zeiten, in denen ich diese Erinnerung möglicherweise brauche: nicht unterkriegen lassen, notierte ich mir in Gedanken.

Ein eben doch nicht abgestorbener Obstbaum

Meine Heimat kam schnell näher, in mir ein Glückspilz-Gefühl durch und durch. In so unsicheren Zeiten eine Beamtenstelle aufgeben? Genau. Gerade jetzt. Nie war es für mich leichter, meinem Herzen zu folgen als jetzt. Es ist ohnehin so vieles im Umbruch. Die Welt wandelt sich, da ist es leicht, auch im eigenen Leben das zu verändern, was nicht mehr passt.

Es gibt immer einen anderen Weg und ich brauche nicht viel zum Leben. Nur eben das Richtige.

Abschluss des Hufkurses „Inside Out“

Sechs Monate lang habe ich mich intensiv zum Thema „Hufe“ fortgebildet – und es tatsächlich nicht geschafft, alle Videos im Kurs durchzuarbeiten … Eigentlich verdient sowohl das Thema „Hufe“ als auch dieser Kurs einen eigenen Blogartikel, das steht schon auf meiner Agenda.

Die Hufe meiner drei Pferde veränderten sich in diesem halben Jahr deutlich – natürlich vor allem bei Fina. Allmählich sieht man tatsächlich, wo der Huf einmal landen wird, wenn er sich weiterhin so gut entwickelt. Alle fünf Wochen war das „Team HUF“ bei mir vor Ort und zwischendurch nahm ich selbst die Raspel in die Hand.

genaues Messen gehört im Hufkurs zur Dokumentation dazu

Und, siehe da, trotz (oder wegen ?) der minimalistischen Bearbeitung veränderte sich der Huf endlich in eine gute Richtung. Ich führe die gute Entwicklung – neben einer sinnvollen Hufbearbeitung und guter Fütterung – nicht zuletzt auf mein Kiesbett zurück, das die Pferde leider gerne als Toilette nutzen … Ich kann das verstehen, wenn der Boden ringsum fast überall steinhart ist. Dann schon lieber das Kiesbett als die Matten in der Weidehütte …

Den Auslauf habe ich so umgebaut, dass ein Weg zwangsläufig durch den Kiesstreifen führt und da ich immer etwas Heu dort deponiere, ist das auch für die Pferde attraktiv. Finas Hufsohlen wurden sehr schnell noch fester als vorher und ich hoffe, dass der Kies dazu beitragen wird, dass sich die Pferde die Hufe stärker ablaufen als bisher. Bei dem trockenen Wetter ist die Hufbearbeitung nämlich kein Vergnügen …

Der Kiesstreifen in meinem Auslauf

Durch die Teilnahme am Hufkurs fallen mir nun kleine Abweichungen und Veränderungen auf, die ich vorher nicht gesehen habe. Und ich bin immer erstaunter, wie wenig Bearbeitung nötig ist, um die Hufe in einer guten Form zu erhalten bzw. sie dorthin zu bringen.

Mit Schrecken denke ich an die sehr invasiven Hufbearbeitungen zurück, die Fina über sich ergehen ließ, weil ich vor Verzweiflung nicht mehr weiterwusste. Wie oft lief sie danach deutlich schlechter, so dass ich mich fragte, ob das wirklich ein guter Weg sein kann, Sohle, Strahl und Eckstreben so viel zu bearbeiten. Nie wieder! Das Konzept von Team HUF hat mich restlos überzeugt.

Strömen im Kreis bei den Frauenkrafttagen

Seit Jahren wollte ich das einmal in einer Gruppe anleiten: Gegenseitiges Strömen im Kreis. Bei den Frauenkrafttagen am 23./24. Juli hatte ich endlich Gelegenheit dazu! Ca. 30 Frauen (ich habe sie nicht gezählt und Fotos gibt es auch keine) waren dabei, erstaunlich viele kannten Jin Shin Jyutsu / strömen schon.

Wie immer verlor ich zu Beginn nur wenige Worte zur Theorie des Strömens. Nachdem jede Teilnehmerin bei sich selbst einige Punkte kennengelernt hatte, gingen wir zum Kreisströmen über: Eine Hand berührte den ausgewählten Punkt bei der rechten Nachbarin, die andere wurde für die linke Nachbarin genutzt, so saßen wir im Kreis und schwiegen. Spürten hinein, jede für sich. Gehalten im Kreis. Eine nicht nur für mich bewegende und schöne Erfahrung.

Nach meiner Überzeugung kann man das Strömen am besten verstehen, indem man es anwendet. Beim praktischen Einstieg ergeben sich die Fragen zur Theorie ganz automatisch. Die Fülle an Möglichkeiten ist beim Strömen nahezu unbegrenzt. Auch daher wird es mir wohl niemals langweilig werden!

Das Strömen im Kreis würde ich gerne noch viel öfter anbieten! Wenn du es auch einmal ausprobieren magst, melde dich gerne bei mir!

Der Termin für die nächsten Frauenkrafttage steht übrigens schon fest: 22. und 23.7.2023!

Besuch aus den USA und von Corona, der „Tante C“

Etwas über eine Woche hatten wir Verwandtenbesuch aus den USA, ein Cousin meines Mannes mit zwei der drei Söhne. Sie stellten alles in den Schatten, was wir bisher über „Europe in 10 days“ gehört hatten: Paris UND Straßburg an EINEM Tag, einen halben für die Zugspitze usw. – mir wurde schon beim Zuhören schwindelig. Zum Glück hatten sie auch etwas Zeit vor Ort eingeplant, u.a. um die Rheinburgen zu besuchen, ein absolutes MUSS für unsere amerikanischen Verwandten.

Am Ende des Monats kam dann ein uneingeladener Gast bei uns vorbei, „Tante C“. Nachdem der Virus, der die Welt in Atem hält, fast 2 1/2 Jahre einen Bogen um meine Familie gemacht hat, war es nun wohl an der Zeit, dass sich wenigstens eine Person ansteckt (Mann und Kind sind verschont geblieben).

Eine Woche Fieber, teilweise ordentlich hoch, eine Woche etwas schlapper, ein wenig Husten und dann war das schlimmste vorbei. Und ich bin um eine Erfahrung reicher geworden!

Und sonst? Kann ich mich nur an Hitze und Staub erinnern … und an die Hoffnung auf Regen …

Fina nimmt ein Staubbad

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