Dieser Beitrag wendet sich vor allem an Menschen mit Vorwissen, die den Verlauf der Ströme am Menschen schon kennen und sich fragen, wie sie das auf ihr Tier übertragen sollen…
Bei großen Tieren oder großen Menschen reicht die Spannweite der Arme oft nicht aus, um zwei bestimmte Punkte gleichzeitig zu erreichen.
Typische Beispiele sind der „Blasenstrom“ und der „Magenstrom“. (Der Lesefreundlichkeit halber verzichte ich auf die im Jin Shin Jyutsu fachlich korrekten Namen „individualisierte Blasenfunktionsenergie“ bzw. „individualisierte Magenfunktionsenergie“.)
Beide Ströme bestehen aus mehreren Schritten, die nacheinander gehalten werden. Eine Hand bleibt dabei immer am Kopf (Magenstrom) oder Hals (Blasenstrom) und die andere Hand wandert entlang des Körpers bis an die Füße.
Der genaue Verlauf dieser Ströme wird in den Jin Shin Jyutsu-Kursen erklärt, in den meisten Veröffentlichungen finden sich lediglich Hinweise zum Strömen des ersten Schritts (Ankerschritt, s.u.).
Je weiter du im Verlauf des Stroms kommst, desto länger müssten deine Arme sein… Und irgendwann kannst du einfach nur noch aufgeben: Was beim Shetlandpony noch funktionieren mag ist allerspätestens bei einem Warmblüter unmöglich.
Was kannst du dann tun, um trotzdem möglichst nah am Original eines Stroms zu bleiben?
Tipp 1: Du beschränkst dich auf den Ankerschritt.
Mit dem „Ankerschritt“ eines gesamten Stromes ist immer der erste Griff gemeint. Im Jin Shin Jyutsu wird gesagt, dass in diesem ersten Griff die Information für den gesamten Strom enthalten ist.
Der Ankerschritt gibt die Richtung vor, in der der Strom arbeitet. Blasen- und Magenstrom helfen der Energie dabei, abzusteigen, also nach unten zu fließen. Der erste Schritt dieser beiden Ströme wirkt ebenfalls absteigend, bringt also die Energie vom Kopf zu den Füßen.
ACHTUNG! Bei vierbeinigen Tieren ist „unten“ nicht das Gleiche wie bei Menschen!
Jin Shin Jyutsu wurde für Menschen entwickelt, logischerweise ist unser „unten“ an den Füßen bzw. Zehen. Bei Pferd, Hund und Katze müssen wir umdenken: „Unten“ befindet sich nicht dort, wo die Füße die Erde berühren, sondern am anderen Ende des Kopfes. „Unten“ sind also nur die Hinterfüße bzw. Hinterhufe!
Und was machst du, wenn selbst für den Ankerschritt deine Arme zu kurz sind?
Tipp 2: Du suchst dir andere Punkte als Ersatz.
Diese Variante wirst du häufig nutzen. Sie ist nämlich auch dann sehr praktisch, wenn ein Tier sich einen bestimmten Punkt nicht strömen lassen will. Es gibt hierbei mehrere Möglichkeiten.
Variante 1: Du verwendest bereits „aufgewärmte“ Punkte.
Das geht zum Beispiel so: Statt die eine Hand am Kopf oder Hals liegen zu lassen, wechselst du mit ihr auf einen Punkt in der Mitte des Körpers, den du schon geströmt hast. Das kann im Fall des Magenstroms zum Beispiel das Sicherheitsenergieschloss 14 sein. Da es am Rippenbogen liegt, kommst du von dort aus bequem an die nächsten Punkte: Sicherheitsenergieschloss 1 und die tiefe 8.
Der weitere Verlauf des Magenstroms wird kniffelig, denn vom Rippenbogen bis zum mittleren Zeh ist die Spanne auch meist zu lang… In diesem Fall wende den oben genannten Trick einfach noch einmal an und wechsele vom Rippenbogen auf die tiefe 8.
Dann kannst du bequem an den Hinterhuf gelangen – und in diesem Fall ist der Hinterhuf genau passend, denn hier findet sich die Entsprechung vom mittleren Zeh.
Variante 2: Die Quersumme der Zahl eines Sicherheitsenergieschlosses ergibt den Ersatzpunkt.
Einige Beispiele dazu:
Ersetze Sicherheitsenergieschloss 7 mit 16 oder 25. Andersherum geht das genauso (ersetze die 16 oder 25 durch die 7).
Ersetze Sicherheitsenergieschloss 23 durch 5 oder 14 – oder andersherum.
Ersetze Sicherheitsenergieschloss 21 durch 12 oder 3. Das kannst du auch beim Magenstrom versuchen, wenn dein Tier sich nicht gerne im Gesicht strömen lässt.
Und was machst du, wenn alle genannten Varianten nicht funktionieren?
Das ist zum Beispiel beim Blasenstrom so. Meistens schafft man es nicht, bei einem Pferd den Ankerschritt (12 und 25) zu halten. Dann kannst du als Ersatz für das Sicherheitsenergieschloss 25 auch die 23 nehmen.
Tipp 3: Du strömst mit anderen Personen gemeinsam.
Diese Variante hat besonderen Charme – vorausgesetzt, das Tier kann sich dabei gut entspannen. Wenn du genügend Menschen zusammenbekommst, kannst du auf diese Weise einen kompletten Strom auf einmal halten.
Wie auf dem Foto zu sehen muss kann ein Schloss dabei von zwei Menschen gleichzeitig gehalten werden. Alternativ sorgt jeder Mensch für zwei Punkte, die im Verlauf des Stroms nacheinander gehalten werden.
Auch hier gilt das, was im Jin Shin Jyutsu kaum oft genug betont werden kann:
Du bist die Künstlerin, du bist der Künstler!
Genau das ist die Antwort auf die Frage, ob „man das denn im Jin Shin Jyutsu darf“, also die Strömgriffe den Gegebenheiten anpassen. Ja, du darfst es – und oft bleibt dir gar nichts anderes übrig als so zu verfahren. Wenn du ein Tier strömen möchtest, wirst du nicht in allen Fällen genau so vorgehen können wie bei einem Menschen.
Welche Erfahrungen hast du mit großen Abständen gemacht? Wie hilfst du dir aus der Affäre?
Hast du noch eine Idee, die ich ergänzen kann? Schreib‘ mir gerne, ich freue mich über Post von dir!
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