Wenn ich gefragt werde, ob Jin Shin Jyutsu auch bei Notfällen hilft, erzähle ich gerne die folgende Geschichte. Ich habe sie selbst miterlebt, konnte sie aber kaum glauben. Letztlich tat ich es doch, denn Fieberthermometer sind unbestechlich und unterliegen sicher nicht dem Placebo-Effekt.
Vorab eine wichtige Anmerkung:
Dieser Blogartikel ist ein Erfahrungsbericht, keine Behandlungsempfehlung. Hohes Fieber bei einem Pferd ist lebensbedrohlich und gehört unbedingt in tierärztliche Hände! Die Nutzung der hier angegebenen Informationen erfolgt auf eigene Verantwortung und eigenes Risiko. Eine Haftung der Autorinnen ist in jedem Fall ausgeschlossen!
Gerade an Feiertagen ist die tierärztliche Versorgung oft nicht sofort möglich – deswegen werde ich auch immer mal zu echten Notfällen gerufen. Ich habe dann nur meine Hände dabei und beginne sofort mit dem Strömen, so war es auch in diesem Fall. Die Geschichte hat mir Tine, die Pferdebesitzerin aufgeschrieben, ich habe sie leicht gekürzt:
Meine Erfahrung mit Jin Shin Jyutsu bei hohem Fieber
„Am 2. Weihnachtsfeiertag 2022 kam ich, nicht ganz so früh morgens, zum Stall um unsere Pferdchen zu füttern. Mein 13-jähriger Quarterwallach Momo, stand teilnahmslos mit hängendem Kopf da und hatte so gar kein Interesse an seiner Futterschüssel. Das war sehr ungewöhnlich für ihn, da er mich sonst immer schon erwartungsvoll begrüßt und gleich losfrisst sobald ich ihm seine Schüssel hinstelle.
Wir hatten ihn schon eine Weile von den anderen beiden abgetrennt, da sie sich in letzter Zeit nicht so gut verstanden haben und ich das Gefühl hatte, Momo braucht mal seine Ruhe. Das war ihm auch ganz gut bekommen, doch seit zwei Tagen schien er mir ein bisschen matt, hat aber noch ganz normal gefressen und sich gefreut als ich kam.
Heute dann sowas! Ich habe dann als Erstes meine liebe Freundin Gundula angerufen und gefragt, ob sie eine Idee hätte, wie ich ihm helfen könnte. Oder ob sie womöglich Zeit hätte, mal vorbeizuschauen. Wir wohnen mit unseren Pferden glücklicherweise im gleichen Dorf. Gundula kam dann eine Stunde später vorbei. Ich war in der Zwischenzeit kurz zu Hause, um ein Fieberthermometer zu holen und habe bei Momo Fieber gemessen. 41 °C !
Während ich meine Tierärztin angerufen habe, hat Gundula schonmal angefangen Momo zu strömen. Die Tierärztin war gerade auf dem Weg zu einem Notfall, leider nicht in unserer Richtung, unterwegs. Sie sagte aber, sie könnte mir auf dem Weg bei sich zu Hause Finadyne, ein fiebersenkendes Schmerzmittel deponieren, damit ich es dort abholen kann und nicht so lange warten muss bis sie zu mir kommen könnte.
Bevor ich losfuhr habe ich bei Momo nochmal Fieber gemessen, 3x nacheinander, da ich meinen Augen und dem Thermometer nicht getraut habe, aber es blieb bei 39,5 °C. Dass Strömen in so kurzer Zeit so eine Wirkung haben kann, hätte ich nie für möglich gehalten! Ich hatte 10 – 15 Minuten mit meiner Tierärztin telefoniert, überlegt und besprochen, wie wir es am besten machen und Gundula hatte Momo in dieser Zeit geströmt.
Nach einer kurzen Besprechung mit Gundula bin ich erstmal losgefahren, um das Medikament zu holen. Wir waren uns einig, erstmal weiter zu strömen und das Pferd und seine Temperatur regelmäßig zu überwachen. Momo wirkte wieder etwas munterer und ging aus seiner Hütte raus, um am Gras zu knabbern. Heu oder seine Futterschüssel wollte er immer noch nicht.
Als ich später zurückkam, war er immer noch munterer als morgens. Da das Fieber wieder auf 40 °C gestiegen war, hatte ich beschlossen ihn noch mit homöopathischen Globuli zu unterstützen.
Am nächsten Morgen lag das Fieber bei 40 °C, Momo fraß inzwischen einige Heucobs, die ich ihm zusätzlich angeboten hatte und lief auch nicht mehr so schwankend wie am Tag zuvor. Da es ein eisiger Wind war, hatte ich ihm eine Decke aufgezogen.
Gundula kam nochmal zum Strömen und abends war das Fieber auf 39,4 °C runtergegangen. Momo ging inzwischen auch wieder ans Heu und fraß Heucobs und Mash, was ich ihm angeboten habe, damit er wieder zu Kräften kommt, getrunken hat er auch ordentlich.
Am nächsten Tag, den 28.12., also nur zwei Tage später war Momos Temperatur morgens bei 38,7 und abends bei 38,5 °C.
Ich hatte ihn tagsüber nach Gundulas Anweisung geströmt und war völlig begeistert, dass er es ohne Medikamente in so kurzer Zeit geschafft hatte, wieder auf die Beine zu kommen!
(Ein paar Tage später kam die Tierärztin, hat ihn untersucht und seine Zähne gemacht. Die waren aber relativ ok und nicht der Anlass für das Fieber gewesen.)
Wir wissen bis heute nicht, was der Anlass für Momos Fieber gewesen ist. Auf jeden Fall ist es kaum zu glauben, wie schnell das Strömen meinem Schatz geholfen hat!
Ich bin Gundula unendlich dankbar für ihre schnelle Hilfe, ihre positive Art und Weise und auch dafür, wie sie mir mental geholfen und Zuversicht vermittelt hat, damit ich nicht völlig die Krise kriege, weil mein Momo mir an Weihnachten so einen Schrecken eingejagt hat!„
Tine Fleming und Momo – vielen Dank für die Bilder und das Aufschreiben der Geschichte, liebe Tine!
Was du deinem Pferd bei Fieber strömen kannst
Soweit der Bericht von Tine zu ihrem Pferd Momo. Ich muss gestehen, dass ich ziemlich beunruhigt war, als ich Momo zum ersten Mal sah, denn er machte einen sehr matten Eindruck auf mich und stand fast teilnahmslos im Stall, mit halb geschlossenen Augen und sichtlich mitgenommen.
In solchen Fällen beginne ich gerne mit dem Milzstrom, denn er bringt „lebensspendende Energie“ und ist auch bei allen Infekten eine gute Wahl. In meinem Buch „Jin Shin Jyutsu für Pferde“ findest du eine ausführliche Beschreibung, wie du den Milzstrom bei deinem Pferd halten kannst und für welche Themen er sich besonders eignet.
Auch der erste Griff des Milzstroms ist oft schon hilfreich, diesen habe ich zum Thema „was kann ich meinem Tier bei Hitze strömen?“ auf meinem Blog beschrieben.
Außerdem ströme ich bei Fieber immer eine Kombination aus Sicherheitsenergieschloss 3 und 15. Diesen Griff halte ich auch auf dem Foto von Momo. Eine Hand lege ich ein Stück vor den Widerrist (auf die vordere Schulterblattspitze) und mit der anderen greife ich in die Leiste vom Pferd. Meine Fingerspitzen lasse ich ganz sanft auf dem Tier liegen, ich atme ruhig ein und aus und entspanne meine Schultern.
Je beunruhigter ich über den Zustand eines Tieres bin, desto mehr gehe ich in die Ruhe und strahle Zuversicht aus. Das ist so wichtig! (Die 3 und die 15 auf derselben Seite zu halten ist auch bei Erkältungen, Husten, Schnupfen, allen fieberhaften Infekten beim Menschen eine gute Wahl.)
Weitere Strömtipps findest du hier
Auf meinem Blog findest du noch mehr solcher Erfahrungsberichte zum Strömen von Tieren.
Um für solche und andere (Not-)Fälle bei deinem Tier etwas zu kennen, dass du strömen kannst, reserviere dir gerne einen Platz in meinen begleiteten Onlinekursen zum Tiere strömen. Mehrere Wochen lang wirst du von mir in einer kleinen Gruppe beim Strömen deines Tiers begleitet und lernst alles von Anfang an.
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