Wenn du dich selbst strömst, ist die Frage leicht zu beantworten: Du kannst in deinem Körper fühlen, was passiert. Du spürst zum Beispiel, wie dein Atem ruhiger wird und du dich entspannst.
Mitunter kribbelt oder piekst es auch im Körper, wenn du dich strömst. Menschen berichten oft, dass Schmerzen durch das Strömen weniger werden oder ganz verschwinden. All‘ das ist möglich – aber es passiert nicht immer oder nicht immer sofort.
Eine Anwendung von Jin Shin Jyutsu wirkt noch bis zu 8 Stunden nach. In dieser Zeit können Veränderungen auftreten, die du während des Strömens nicht bemerkt hast.
Viele Menschen schlafen nach einer Strömbehandlung deutlich tiefer und wachen entspannter wieder auf.
Welche Anzeichen kannst du bei deinem Tier bemerken?
Wenn du dein Tier strömst, sieht das anders aus: Zwar fühlst du in deinen Fingerspitzen möglicherweise ein Kribbeln oder Pulsieren, aber was genau passiert bei deinem Tier?
Auch hier können sowohl kurzfristige als auch längerfristige Veränderungen auftreten.
Typische direkte Reaktionen, die noch während des Strömens passieren, sind folgende:
- Die Atmung wird ruhiger und tiefer. Das kannst du direkt am Brustkorb sehen.
2. Das Tier fängt an zu kauen, gähnt und streckt manchmal auch die Zunge heraus.
3. Pferde lassen oft den Kopf sinken.
4. Die Augen werden halb oder ganz geschlossen.
5. Im Darm beginnt es zu gluckern, oft entweicht auch deutlich hörbar Luft aus dem Darm.
6. Mitunter wird die Verdauung angeregt und die Tiere wollen Urin oder Kot absetzen. Wenn ein Tier während des Strömens entspannt aussah und plötzlich unruhig wird, kann dies der Grund dafür sein.
7. Auch plötzliche Bewegungen sind möglich – daher achte immer auf deine Sicherheit, wenn du ein Tier strömst.
8. Wenn ein Tier konkrete Beschwerden hatte, können sich diese sowohl während als auch noch nach der Behandlung verändern.
Welche Wirkungen kann das Strömen grundsätzlich haben?
Wenn wir ein Tier strömen, wünschen wir uns, dass diese Behandlung zu seinem Wohlbefinden beiträgt. Und natürlich verbinden wir damit die Hoffnung, bestehende körperliche Beschwerden zu verbessern.
In den meisten Fällen wenden wir das Strömen nicht als einzige Maßnahme an, sondern kombinieren es mit anderen Veränderungen, mit Medikamenten etc. Es ist daher nur selten möglich, eine Veränderung ausschließlich auf das Strömen zurückzuführen. Ich bin davon überzeugt, dass das Strömen ein großes Potenzial hat.
Da ich mich ganz klar von Heilversprechen distanziere, möchte ich an dieser Stelle einige Beispiele aus meiner Praxis nennen. Sie zeigen die Vielfalt möglicher Veränderungen. Da sie bereits während der Behandlung oder in den Stunden danach auftraten, liegt nahe, dass hier ausschließlich das Strömen wirkte.
Fallbeispiele aus meiner Praxis
JIN SHIN JYUTSU / STRÖMEN ERSETZT NICHT DIE BEHANDLUNG DURCH EINE TIERHEILPRAKTIKERIN ODER EINEN TIERARZT! Diese Beispiele dienen ausschließlich der Information!
Fall 1: Ein Wallach hatte mehrfach beim Wechsel der Weide heftigen Durchfall und Kotwasser. Dies hielt mehrere Tage an und besserte sich nicht von alleine. Das Kotwasser lief beide Hinterbeine hinunter. Es waren in den Kothaufen keine festen Äppel zu erkennen.
Ich wendete zunächst einige Griffe an, die dabei helfen können, die Verdauung zu harmonisieren. Zusätzlich hielt ich dem Wallach den Blasenstrom, da ich den Durchfall auf Aufregung bzw. Angst zurückführte. Wenige Stunden nach der Behandlung teilte mir die Besitzerin des Pferdes mit, dass in den Ausscheidungen wieder abgegrenzte Pferdäppel zu sehen waren. Die Veränderung hielt an.
Fall 2: Eine Stute zeigte akute Symptome von Kreuzverschlag. Sie bewegte sich keinen Meter voran. ANMERKUNG: HIERBEI IST UNBEDINGT EIN TIERARZT HINZUZUZIEHEN! Da ich vor Ort war, bat mich die Besitzerin des Pferdes darum, ihre Stute als Soforthilfe zu strömen. Ich wendete mehrere Griffe an, die zu den Themen „Muskeln/Muskelverspannungen“ und „Vergiftung“ in Beziehung stehen. Nach ca. 20 Minuten machte die Stute die ersten Schritte.
Fall 3: Bei einem Wallach trat immer zu Beginn der Fütterung Husten auf, der längere Zeit anhielt. Der Husten hing nicht davon ab, was der Wallach fraß. Er verschlimmerte sich immer im Frühjahr. Die Atmung zeigte deutliche Einschränkungen. Nasenausfluss war nicht vorhanden.
Ich hielt dem Wallach den ersten Griff vom Lungenstrom, dies erbrachte keine Veränderung. In den weiteren Behandlungen fokussierte ich mich auf die Themen „Allergie“ und „Hustenreiz“. Das Husten stoppte bei 8 von 10 Behandlungen sofort, wenn ich mit dem Strömen begann. Bei 2 Behandlungen verstärkte sich das Husten zunächst und verschwand kurz danach. Zu einer dauerhaften Veränderung kam es bisher nicht.
Fall 4: Ein Wallach wurde im Turniersport eingesetzt und stand dort unter hohem Druck. Die nachfolgende Besitzerin wünschte sich für ihr Pferd eine Behandlung, die zu seinem Wohlbefinden beiträgt.
Ich hielt dem Wallach den Blasenstrom, um ihm zu helfen, Ängste und traumatische Erfahrungen loszulassen. Nach wenigen Minuten wurde er unruhig und musste eine auffällig große Menge Urin absetzen. Diese Reaktion wiederholte sich auch bei der zweiten Behandlung.
Diese kurzen Fallbeschreibungen zeigen, welche Reaktionen auf eine Anwendung von Jin Shin Jyutsu möglich sind. Da es sich beim Jin Shin Jyutsu NICHT um eine Heilmethode handelt – und ich deswegen auch NIE von „Heilströmen“ spreche oder schreibe – ist keine zuverlässige Prognose möglich.
Jedes Tier und jeder Mensch geht seinen individuellen Weg der Harmonisierung. Jin Shin Jyutsu unterstützt auf diesem Weg. Dabei können Symptome verschwinden, sie können sich jedoch auch zunächst verstärken. Ebenso ist es möglich, dass vorher nicht vorhandene Symptome auftauchen.
Üblicherweise entspannen Tiere und Menschen und genießen die Anwendung dieser Harmonisierungskunst.
Auch hier gilt:
0 Kommentare
Trackbacks/Pingbacks