Monatsrückblick Oktober 2022: Back to the roots

27. Oktober 2022

Der erste Monat als Selbstständige ist vorbei! Krass.

Ich hätte mir dieses Gefühl, Vollzeit selbstständig zu sein, nicht vorstellen können, nach so vielen Jahren als Beamtin. Freiheit pur. Anders lässt sich das nicht sagen. Nein, ich habe mich nicht Tag und Nacht für meine Selbstständigkeit aufgerieben, dafür „bin ich wohl nicht der Typ“.

Ankommen in der Selbstständigkeit

Mein Ding ist das langsame Vortasten, Schritt für Schritt. Auch das Schmieden großer Pläne hat mich noch nie wirklich fasziniert. Ich muss weder mit meinem Business Millionen scheffeln, noch die Welt aus den Angeln heben. Mein Wunsch ist es, Menschen und Tieren dabei zu helfen, in Harmonie zu kommen.

Ich werde auch weiter dafür Jin Shin Jyutsu-Kurse geben, mein Wissen und meine Erfahrung anderen zunutze machen. Freude und Entspannung in den Augen meiner Kursteilnehmer*innen sehen. „Ich hätte dir noch stundenlang zuhören können“, sagte eine nach dem Strömabend. Habe ich diesen Satz früher gehört, in der Uni? Niemals.

Es ist so schön, immer wieder zu erleben, wie sich Menschen und Tiere durch das Strömen verändern, in kurzer Zeit. Der Weg vom Gestresst-und-angespannt-sein in Ruhe und Ausgeglichenheit kann so kurz sein. Und du brauchst nur deine Hände, um dir selbst und deinem Tier zu helfen. Großartig.

Ja, das möchte ich noch viel öfter erleben, in meinem neuen Lebensabschnitt. Keine Ahnung, ob ich das „immer“ machen werde, das wird sich zeigen. Strömen und die intuitive Kommunikation mit Tieren, das kombiniert sich gut. Auch letztere berührt mich immer wieder sehr tief, genau wie die Menschen, für die ich sie mache.

Highlights aus der intuitiven Kommunikation mit Tieren

Was ich auf diesem Weg von den Tieren erfahre, lässt mich staunen. Es kommt aus „einer anderen Welt“ scheint mir, es ist immer besonders. Eine intuitive Kommunikation mit einer Hündin hat mich in diesem Monat sehr lange beschäftigt, immer wieder denke ich an sie zurück. Es ging darin um Schuld und Liebe – hier ein (gekürzter) Ausschnitt von meiner Mitschrift:

„Es gibt keine Schuldigen. Du bist nicht schuld, ich bin es auch nicht. Schuld ist eine Illusion. Wie ein Trugbild. Etwas, dass sich manche Wesen zu eigen machen, obwohl es es gar nicht gibt. Schuld hält immer gefangen, das ist das große Problem an Schuld. Es hält dich klein. Es macht alle Liebe zunichte. Dabei geht das gar nicht. Liebe kann durch nichts zerstört werden.

Es zählt allein dein Erleben von Liebe. Und das kennt viele Ausdrucksformen: Es gibt Liebe, die weint. Liebe, die lacht. Liebe, die ganz still ist. Liebe, die laut ist. Alles. So viele Formen von Liebe. Du hast mich geliebt und tust es noch. Ich spüre es noch immer.“

Ich kann nicht behaupten, dass ich alle Sätze, die ich beim Kommunizieren mit einem Tier aufschreibe, direkt verstehe (vom Kopf her). Es sind oft sehr tiefe Lebensweisheiten dabei, die ich eher mit dem Herz als mit dem Kopf verstehe. In Zweifelsfällen frage ich beim Tier nochmal nach.

Blicke zurück und nach vorne

Wie viel von mir ich im Laufe der vielen Jahre an der Uni aufgegeben habe, merke ich erst jetzt so richtig. Wer bin ich, ohne die sichere Beamtenstelle, ohne die Verpflichtung, soundsoviel Stunden in der Woche zu arbeiten? Das muss ich erst wieder entdecken.

Das Leben liegt offen vor mir, wie ein ungelesenes Buch – nicht wie eines, dessen Handlung ich schon kenne. In den letzten Jahren bin ich des Lebens müde geworden und ich fragte mich oft: warum habe ich so wenig Energie? Trotz gesunder Ernährung, viel Schlaf, guten Beziehungen etc. Das war doch früher nicht so …

Ich bin doch eigentlich eine Schafferin, die gerne und mit Freunde sich in die Arbeit hineinkniet und sie anpackt. Dieser Elan war mir gänzlich abhanden gekommen … und ich hatte keine Erklärung dafür. Es stimmte doch alles in meinem Leben, was will ich denn noch mehr?

Mein Weg zu den Wurzeln

An einem Oktobertag holte ich meine Astschere vom Schleifen ab und entdeckte an der Tür des Werkzeugladens einen Zettel: Erntehelfer gesucht. Der zog mich sofort an. Früher hätte ich ihn auch zur Kenntnis genommen und sofort geseufzt („Dafür habe ich ja keine Zeit“).

Und heute? Heute kann ich einfach dort anrufen, denn ich habe Zeit. In meine Selbstständigkeit passen auch noch ein paar Stunden auf dem Gemüseacker. Es ist sooo schön, durch den Herbst dorthin zu radeln und beim Schneiden von Kürbissen an mein Büro in der Uni zu denken. An die Hektik des beginnenden Wintersemesters, mit der ich nichts mehr zu tun habe.

Arbeit darf Freude machen

Hier, zwischen Möhren und Radieschen, weit weg vom Campus, spüre ich genau, was das für eine Gundula war, an deren Tür die verzweifelten Studierenden klopften, in der Hoffnung darauf, doch noch einen Seminarplatz zu ergattern. Mein Büro war für viele ein beliebter Anlaufpunkt, kein Wunder. Ich helfe gerne, das steht wohl auf meiner Stirn geschrieben.

Aber der Preis war einfach zu hoch. Ständig „Feuerwehr-spielen“ und schnell noch dies oder das regeln. Nach solchen Tagen an der Uni war mit mir nichts mehr anzufangen, ich fühlte mich ausgelaugt und wollte vom Leben nichts mehr wissen. Der Druck, dem die Studierenden permanent ausgesetzt sind, ging auch an mir nicht spurlos vorbei.

Die schweren Kisten voller süßer Möhren zu tragen ist auf eine vollkommen andere Weise anstrengend – und gleichzeitig sehr befriedigend: Ich sehe deutlich, was ich geschafft habe. Ich bin körperlich beansprucht und geistig topfit. Die Gespräche mit den Kolleg*innen auf dem Feld drehen sich nicht um Noten und Hygienepläne in der Pandemie, sondern um solidarische Landwirtschaft und nachhaltiges Leben. Hier bin ich zu Hause. Das ist mein Leben. Ich atme tief aus. Danke.

Neue Perspektiven für meine Pferde

Auch meinen Pferden baue ich gerade ein anderes Umfeld auf. Die bisherige Fläche ist im Frühjahr und Herbst traumhaft schön, mit weitem Blick über das Land. Im glutheißen Sommer bietet sie aber nur wenig Schatten und die Stürme des letzten Winters haben mir den Spaß dort gründlich verdorben.

Nun möchte ich ein Ausweichquartier schaffen, unter Bäumen, mit viel Gebüsch und einigen kleinen Hängen dazwischen. Wo sich die Pferde dann aufhalten, wird sich ergeben. Darauf bin ich selbst gespannt!

Pferd unter Bäumen
Birtingur untersucht die Vegetation

Vielfalt im Leben

Mein Leben ist bunt und ich mag es genau so: Schreiben, Kurse geben, Tiere und Menschen strömen und zum Ausgleich auf dem Acker sitzen und biologisch erzeugtes Gemüse ernten. Ab und zu beiße ich in eine der süßesten Möhren der Welt, denn viele sind viel zu klein, um sie zu verkaufen. Ein Jammer.

Vom Acker aus radele ich direkt wieder zu meinen Pferden, ohne mich umziehen zu müssen. Denen sind meine verschlammten Schuhe und der Dreck unter meinen Fingernägeln egal. Ein Tee in der Sonne. Was für ein Leben. Während ich die Pferdeäpfel aufsammele, plane ich die nächsten Arbeiten „am Schreibtisch“.

Meistens erledige ich sie gar nicht dort, sondern setze mich, eingemummelt in eine Decke und mit einem warmen Tee, aufs Sofa oder ins Bett. Was spricht eigentlich dagegen, das Schreiben von Rechnungen NICHT am Schreibtisch zu erledigen?

Dank des trockenen Wetters schaffe ich es endlich, Videos für meinen Onlinekurs „Strömen im Notfällen“ aufzunehmen. Eine Freundin aus meinem Dorf hat eine bunte Pferdeherde und den passenden Hintergrund für die Videos. Wie immer läuft bei einem solchen Termin nicht alles so wie geplant, aber wir haben viel Spaß und die Pferde machen richtig toll mit! Nun bleibt mir „nur noch“ das Schneiden und Vertonen der Videos, das werde ich in Ruhe an den nasskalten Tagen erledigen.

Dona entspannt beim Strömen

Der Oktober kommt mir so lang vor wie kein Monat vorher. Ob es daran liegt, dass ich ihn genießen konnte?

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2 Kommentare

  1. Liebe Gundula,
    so schön diese Zeilen oben Monatsrückblick Oktober zu lesen. Soviel Freude, soviel Freiheit und soviel von Herzen „strömen“ da mit. Danke.
    Lass es Dir weiterhin gut gehen.
    Sonnige Grüsse, Gudrun

    Antworten
    • Liebe Gudrun,
      ich danke dir! Beim Schreiben ist mir noch einmal klarer geworden, in welchem Leben ich jetzt ankomme und wie gut sich das anfühlt!
      Es lohnt sich so sehr, dem eigenen Herzen zu folgen! Ich wünsche dir auf deinem Weg wunderbare Erlebnisse und dass sich für dich alles gut fügt 🙂
      Sonnige Grüße von Gundula

      Antworten

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