Im Rückblick war dieser Monat bunt und chaotisch. Ich habe auf mehreren Hochzeiten getanzt und gefühlt ging es nirgendwo entscheidend voran. Kein Wunder! Selten habe ich mich so sehr treiben lassen wie im Juni.
Auch wenn das insgesamt schön war und alles seine Berechtigung hatte: Derartig viele Projekte kann ich zukünftig nicht mehr nebeneinander herlaufen lassen, das ist mir klar geworden. So war das ja auch nie gedacht… Das war ein Teil aus meinem bunten Strauß im Juni:
Online oder offline oder Beides?
Beruflich hat mich vor allem diese Frage beschäftigt, denn „eigentlich“ baue ich mir ja seit mehreren Jahren ein reines Online-Business auf. Seminare und Termine vor Ort waren in meinem Plan höchstens ausnahmsweise vorgesehen… Dennoch gebe ich schon seit Ende 2021 immer wieder Seminare in Präsenz und genieße das auch sehr. Und es werden immer mehr!
Was ist denn nun mein Weg, online oder offline?
Im Juni fanden vier Termine vor Ort statt, drei halbtägige Jin Shin Jyutsu-Kurse und ein Infoabend zum Thema „intuitive Kommunikation mit Tieren“. Ich genoss jeden Abend von der ersten Minute an! Was für ein Unterschied zu meinen Seminaren an der Uni! Motivierte Menschen, die nach der Veranstaltung nicht nach Hause gehen wollen. Entspannte, lächelnde Gesichter. (Schon wieder habe ich vergessen, Fotos zu machen …)
Dreistündige Veranstaltungen bilden gerade den Schwerpunkt und das gefällt meinen Teilnehmer*innen und mir gut. Im Unterschied zu einem ganzen Wochenende lassen die sich ganz gut in den Alltag integrieren und bieten die Möglichkeit, erstmal in das Jin Shin Jyutsu / strömen oder die Tierkommunikation „hineinzuschnuppern“.
Als nächstes Angebot plane ich einen „Dreiteiler“, also drei Abende, die im Paket gebucht werden können. Das hilft vielen Menschen, am Strömen dranzubleiben – denn wir kennen das ja alle: Man ist begeistert und merkt, dass es einem wirklich gut tut, aber der Alltag ist ohnehin schon voll und ohne einen verbindlichen Termin fällt das Dranbleiben oft schwer.
Mein monatliches Online-Event, ein Webinar, fand natürlich trotzdem statt – und auch das war soooo schön. Dieses Mal ging es um „Spannung und Stress mit Jin Shin Jyutsu loslassen“ – ein großes Thema bei Mensch UND Tier.
Hier kannst du dich zum nächsten Webinar (für 0 Euro) anmelden.
Es fällt mir wirklich schwer, mich zwischen online und offline zu entscheiden – vielleicht muss ich das ja auch nicht und kann weiterhin beides anbieten? Aber verzettele ich mich dann nicht…?
Ab jetzt geht mein Newsletter dreistellig voran!
In diesem Monat übersprang ich die magische Grenze: Über 100 Menschen haben meinen Newsletter abonniert! Das gab mir Auftrieb genug, einige technische Probleme anzugehen, deren Lösung ich schon seit Monaten vor mir herschob, obwohl sie mir wirklich unter den Nägeln brannten. In nicht einmal 20 Minuten waren die Schwierigkeiten geklärt – Dank meinem Liebsten und seinen Computerkenntnissen!
Derartig motiviert setzte ich mich dann daran, auf der Homepage eine eigene Unterseite zur Anmeldung für den Newsletter zu basteln, hier ist sie: Meine Eintragungsseite zum Newsletter!
Hier kannst du dich eintragen, wenn du meine aktuellen Tipps für mehr Harmonie und Wohlbefinden für dich und dein Tier bekommen möchtest.
Der Jin Shin Jyutsu-Notfallkurs fürs Pferd
Dieses Projekt, einen Selbsthilfekurs für die wichtigsten Notfälle, nehme ich in den Juli mit, da mein Mikrofon bei den Videoaufnahmen lauter Aussetzer hatte und ich den Fehler noch nicht finden konnte. Wie das Leben so ist, für ein gelöstes Problem kommt ein neues ins Leben. Es soll ja nicht langweilig werden!
Das Buch geht voran
Mehrere Wochen hatte ich eine richtige Schreibflaute, kein Wunder! Vermutlich ist das bei einem so großen Projekt normal, aber es beunruhigte mich doch mehr als ich mir eingestehen wollte. So viele ungelöste Fragen bremsten mich immer wieder aus:
- Wie hoch wird der Ratgeber-Anteil im Buch?
- Was muss unbedingt hinein und auf was kann ich verzichten?
- Ist das, was ich erzähle, wirklich wichtig und hilfreich?
Vor allem die letzte Frage brachte mich immer wieder ins Trudeln – und auch das ist vermutlich normal. Kann man sich beim Schreiben ganz davon frei machen, was die Leser*innen vom Buch halten werden?
Schließlich schreibe ich ja nicht für mich, zu meiner eigenen Erbauung oder so, sondern für Menschen, denen ich helfen will… ich tue mich immer noch schwer damit, mit meinen eigenen, teilweise auch sehr emotionalen Themen, an die Öffentlichkeit zu gehen. Obwohl ich aus eigener Erfahrung weiß, wie sehr andere Menschen davon profitieren. Auch das ist wohl ein Prozess!
Der Blutbär und das Jakobskreuzkraut
Noch ein ganz anderes Projekt hat mich im Juni stark beschäftigt:
Auch auf meiner Pferdeweide steht seit Jahren eine Pflanze, die ich dort nicht so gerne sehe: das berüchtigte Jakobskreuzkraut. Auf Wiesen, Brachen und an Straßenrändern wird der gelbe Korbblütler von Jahr zu Jahr mehr und alle Versuche, die Pflanze durch Mulchen, Mähen oder Ausreißen zurückzudrängen, sind meist erfolglos.
Warum ist die Pflanze ein Problem? Als Giftpflanze mit reichlich Bitterstoffen wird sie im frischen Zustand von den Weidetieren normalerweise verschmäht – vorausgesetzt, es gibt genügend anderes zu fressen. Da diese Bitterstoffe jedoch beim Trocknen abgebaut werden, wird die Pflanze spätestens im Heu eine Gefahr, denn Pferde fressen sie dann mit und sterben schon an recht geringen Mengen.
Ein pfiffiger Landwirt aus dem Norden Deutschlands löste das Problem auf natürliche Weise: mit hungrigen Raupen eines einheimischen Schmetterlings, die eben jene Pflanze bevorzugt fressen. Im Juni war Andreas Frahm in Lollar zu Besuch und erläuterte sein Verfahren genauer. Ganz so einfach, wie man sich das vorstellt, ist es nämlich nicht. Auch wenn der Blutbär schon auf den Flächen vorkommt, muss man die Bewirtschaftung so anpassen, dass der Schmetterling in seiner Arbeit möglichst nicht beeinträchtigt wird. Mulchen und Mähen sind in der Zeit von Juni bis ca. Mitte August tabu, ebenso das Ausrupfen der Pflanzen.
Die Raupen müssen nach ganz bestimmten Vorgaben auf den Flächen vermehrt werden, damit sie es schaffen, dem Jakobskreuzkraut beizukommen. Andreas Frahm gibt dazu in seinem Blutbärprojekt konkrete Hinweise. Ganz verschwinden wird die Pflanze nicht mehr – aber bei korrekter Anwendung der Methode soll es gelingen, sie in die Grasnarbe zurückzudrängen, wo sie dann nur noch vereinzelt als unauffällige Rosette zu finden ist – und nicht mehr ins Heu gerät.
Ich bin gespannt, wie sich die Flächen in meinem Umfeld in den kommenden Jahren entwickeln werden. Reichlich zu fressen werden die Schmetterlinge auf jeden Fall finden, vorausgesetzt, die Sommer werden nicht zu trocken. Für die Eiablage bevorzugt der Blutbär nämlich saftige, gut gewachsene Blätter.
Ich bin entlassen!
Ein bisschen mulmig war mir schon, als ich die Entlassungsurkunde aus dem Briefkasten zog. Das Land Hessen dankt mir für „die geleisteten treuen Dienste“ und entlässt mich „auf eigenes Verlangen“ aus dem Beamtenstatus. Jahrelang habe ich mit dem Gedanken gespielt und mir dann endlich ein Herz gefasst, die sichere Stelle gekündigt.
Am 30. September 2022 ist mein letzter offizieller Tag im Beamtenverhältnis. Bis dahin ist noch einiges zu tun. Dinge, die mich an meinen „Dienstherren“ binden, sind noch abzugeben: Institutsschlüssel, Mensakarte, Bibliotheksausweis und das hochgeschätzte Landesticket, mit dem ich in ganz Hessen umsonst den öffentlichen Nahverkehr nutzen kann.
Mit jedem Stück, das ich loslasse, werde ich mich ein wenig freier fühlen. Genau wie am 20. Juni, als ich nach einer letzten Aufräumaktion im Büro über den menschenleeren Parkplatz zu meinem Auto ging. Eine mannshohe Königskerze leuchtete mir schon von weitem entgegen. Sie hat sich ihren Platz auf einer der neuen Pflanzinseln auf dem Parkplatz selbstständig gesucht – und sich dort prächtig entwickelt.
Was für ein schöner Abschiedsgruß der Natur! Falls ich jemals an meiner Entscheidung zweifeln werde, diese Stelle aufzugeben, dann rufe ich mir genau diesen Moment ins Gedächtnis zurück. Wie mir diese riesige Pflanze schon aus weiter Ferne entgegenleuchtet. Hoch aufgerichtet steht sie dort und ich stelle mich direkt daneben. Freiheit, ich komme!
0 Kommentare